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Chefärzte im Kollegialsystem
Dr. med. Christian Wagner
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Bernhard Fangmeyer
Dr. med. Jörg Zinke

 

Prostata Centrum Gronau

Das Prostata Centrum Gronau

Das 2004 durch Dr. Jörn H. Witt gegründete und seit 2009 durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) kontinuierlich zertifizierte Prostatakrebszentrum hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem der bedeutendsten Prostatazentren auf internationaler Ebene entwickelt. Mehr als 20.000 Roboter-assistierte Operationen hat das Team der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie am St. Antonius-Hospital Gronau seit dem erstmaligen Einsatz des da Vinci®-Operationssystems im Jahr 2006 durchgeführt. Das Roboter-assistierte, minimalinvasive Operationsverfahren ist in Gronau Gold-Standard bei der sogenannten "Radikalen Prostatektomie", also der kompletten Entfernung der Prostata. Das Verfahren bietet im Vergleich zu konventionellen chirurgischen Methoden überzeugende Vorteile. 

 

Gut zu wissen 

  • Entwickelt wurde das da Vinci®-Operationssystem bereits in den 1990er-Jahren in den USA. Das Verfahren hat sich in den letzten Jahren zum Standard- Operationsverfahren in den westlichen Industrienationen entwickelt. 
  • Mediziner*innen am St. Antonius-Hospital Gronau gehörten in Deutschland zu den ersten Anwendern der Hightech-Unterstützung im OP. Diese Pionierleistung hatte zur Folge, dass die Methode in Gronau bereits früh zum OP-Standard erhoben wurde. Seit vielen Jahren gehören hier offene Prostataoperationen der Vergangenheit an. Auch für gesetzlich versicherte Patienten ist die Roboter-assistierte Prostatektomie in Gronau eine Regelleistung.
  • Einige unserer Roboter-assistiert operierenden Urologen sind aktive Mitglieder der "Deutschen Gesellschaft für Roboter-assistierte Urologie e.V." (DGRU), deren Kernaufgaben darin bestehen, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und gemeinsam neue Behandlungskonzepte zu entwickeln. 
  • Das Prostata Centrum Gronau ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die DEKRA zertifiziert, was bedeutet, dass besonders strenge Qualitätskriterien eingehalten und belegt werden müssen.

Erkrankungen der Prostata

1. Gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie / BPH)

Mit zunehmendem Lebensalter kommt es bei vielen Männern zu einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse, der Prostata. Diese gutartige Gewebszunahme nennt man Prostata-Adenom. Wenn durch das Prostata-Adenom eine Einengung der Harnröhre verursacht wird, kommt es zu Beschwerden beim Wasserlassen in Form einer Harnstrahlabschwächung, von Nachträufeln, häufigem nächtlichem Wasserlassen und einer inkompletten Blasenentleerung und Restharn-Bildung. Im Frühstadium lassen sich diese Beschwerden oft gut durch Medikamente behandeln. Sollte dies als Therapie nicht mehr ausreichen, ist eine operative Therapie das Mittel der Wahl. Die relevanten Verfahren stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

 

Operative Behandlungsmöglichkeiten

a) Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) 

Die TUR-P gilt nach wie vor als der „Gold-Standard" der operativen Therapie bei Prostatavergrößerungen. Dabei wird der Prostata-Anteil, der das Wasserlassen erschwert, über die Harnröhre von innen herausgeschält. Dazu wird eine elektrische Schlinge verwendet, die gleichzeitig schneidet und Blutungen verödet. Während des Eingriffs werden in die Blase ein Bauchdeckenkatheter und ein weiterer Katheter durch die Harnröhre eingebracht, welche auch in den ersten Tagen nach der Operation dort belassen werden. Um zu prüfen, ob möglicherweise ein unerkanntes Prostatakarzinom vorliegt, wird das entfernte Gewebe durch unsere Pathologen aufgearbeitet.
Das Verfahren ist für die meisten Patienten geeignet. Wir führen es bei Prostatavergrößerungen bis ca. 100 ml durch. In der Regel bleiben die Patienten bei diesem Eingriff ca. fünf Tage in stationärer Behandlung. Ein deutlich verbessertes Wasserlassen ist meist schon nach wenigen Tagen möglich. Eine bekannte Nebenwirkung dieses Verfahrens ist, dass der Samenerguss beim Orgasmus nicht mehr nach außen, sondern in die Blase gelangt und später mit dem Urin ausgeschieden wird. Eine Verletzung des Schließmuskels und damit einhergehende Probleme mit dem Wasserhalten sind dagegen äußerst selten (unter 0,5 %).

 

b) Rezum™-Therapie 

Bei Rezum handelt es sich um eine minimalinvasive Alternative zur TUR-Prostata bei Prostatagrößen zwischen 40 und 80 ml. Dabei wird im Rahmen einer Blasenspiegelung über Injektionsnadeln Wasserdampf in das Prostata-Adenom appliziert, der das überschüssige Gewebe gezielt schädigt und dadurch zu einer Schrumpfung der vergrößerten Prostata führt. Im Rahmen des Eingriffs wird ein Harnröhrenkatheter eingebracht, der nach ca. zwei Tagen wieder entfernt wird. In der Regel bleiben die Patienten dabei ca. zwei Tage lang in stationärer Behandlung, der vollständige Therapieeffekt stellt sich aber erst nach einigen Wochen, in Einzelfällen auch erst nach drei bis sechs Monaten ein.

Die Vorteile dieses Verfahrens: Es ist sehr schonend und kann schnell durchgeführt werden. Deshalb ist es auch für Patienten geeignet, die keinen größeren Eingriff wünschen, bzw. bei denen mögliche Vorerkrankungen gegen einen größeren Eingriff sprechen. Andererseits ist dieser Eingriff aber auch etwas weniger effektiv als z. B. eine TUR-Prostata. Blutungen sind äußerst selten. Hin und wieder wird von einer Veränderung der Samenflüssigkeit berichtet.

 

c) Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP)

Für große Prostataadenome zwischen 80 und ca. 150 ml (und größer) kommt dieses Verfahren in Betracht. Dabei wird das Prostataadenom über die Harnröhre im Ganzen von der Prostatakapsel gelöst und in die Blase befördert, wo es dann zerkleinert und entfernt wird. Dieses Verfahren ermöglicht es, recht große Adenome in einer moderaten Zeit ohne einen Bauchschnitt zu entfernen. Während des Eingriffs wird lediglich ein Harnröhrenkatheter eingebracht, der nach wenigen Tagen entfernt wird. Effektivität, Nebenwirkungen und Dauer des stationären Aufenthaltes sind mit der TUR-Prostata vergleichbar. Das entfernte Gewebe wird zum Ausschluss eines unbemerkten Prostatakarzinoms ebenfalls durch unsere Pathologen untersucht.

 

d) Roboter-assistierte Prostata-Adenom-Enukleation oder „Simple Prostaectomy" (RASP)

Prostata-Adenome, die größer als ca. 120 ml sind, können auch minimal-invasiv mithilfe des da Vinci®-Robotersystem operiert werden. Dazu werden über mehrere kleine Schnitte im Bereich der Bauchdecke Instrumente eingebracht, mit denen mittels „Schlüsselloch-Chirurgie" die Prostatakapsel geöffnet und das Adenom entfernt wird. Auch bei dieser Technik wird nur der vergrößerte Anteil der Prostata entfernt, sodass üblicherweise keine langfristigen Einschränkungen der Kontinenz zu erwarten sind.

Hierbei können zwei verschiedene operative Techniken verwendet werden; zum einen die „herkömmliche" Variante, bei der der Zugang zur Prostata über die Bauchhöhle zur Harnblase erfolgt und hier der gutartig vergrößerte Teil entfernt wird. Hierbei entsteht eine innere Wundhöhle. Eine andere operative Technik, bei der die Blasenschleimhaut direkt wieder mit der Harnröhrenschleimhaut durch eine Naht verbunden („anastomosiert") wird, ist in einigen Fällen ebenfalls möglich. Hierdurch verbleibt keine Wundhöhle mit Urinkontakt und die, sonst relativ häufigen, Drangbeschwerden in der ersten Zeit nach dem Eingriff entfallen oder sind reduziert. Auch kann postoperativ auf die Einlage eines Spülkatheters üblicherweise verzichtet werden.

Die Effektivität dieses Verfahrens sowie die Dauer des stationären Aufenthaltes sind vergleichbar mit der TUR-Prostata und der Holmium-Laser-Enukleation. Auch hier erfolgt zum Ausschluss eines unbemerkten Prostatakarzinoms eine pathologische Aufarbeitung des Gewebes.

 

2. Prostatakrebs

Prostatakrebs oder das Prostakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache (Quelle: DKG). In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 66.000 Männer daran. Es besteht jedoch eine sehr gute Chance auf Heilung, wenn die Erkrankung – etwa im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung – in einem frühen Stadium erkannt wird. Dann können unsere Patienten in der Regel zwischen verschiedenen Therapieverfahren wählen, die ihren individuellen Voraussetzungen entsprechen.

Die guten Therapieerfolge bei Prostatakrebs hängen unter anderem damit zusammen, dass Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs kontinuierlich verbessert werden. Unsere Patienten profitieren von der Entwicklung neuer, innovativer Technologien, die bei uns sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie Anwendung finden.

 

Früherkennung

Prostatakrebs verursacht erst sehr spät Beschwerden – gerade im Anfangsstadium zeigt er keine Symptome. Das macht die Früherkennung so wichtig. Einen ersten medizinischen Anhaltspunkt – aber keinesfalls Sicherheit – kann ein erhöhter Wert des prostataspezifischen Antigens, kurz „PSA", geben. Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf Veränderungen in der Prostata hin. Hier ist eine mögliche Ursache die Entzündung der Prostata, eine sogenannte Prostatitis. Allerdings kann auch ein Prostatakrebs dafür verantwortlich sein. Ist der PSA-Wert erhöht, sollte die Messung zunächst wiederholt und weitere Untersuchungen wie Tastuntersuchung, Ultraschall und ggf. eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.
Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung der Prostata steigt mit zunehmendem Alter. Eine Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 45. Lebensjahr (bei familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr) empfohlen. Je früher der Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Wächst der Tumor innerhalb der Prostata (organbegrenzt), liegen die Heilungschancen bei einer geeigneten Therapie bei über 95 %. Leider nutzen immer noch zu wenige Männer die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung.

Eine Früherkennungsuntersuchung besteht üblicherweise aus einer Abtastung der Prostata, der Bestimmung des PSA-Wertes im Blut und gegebenenfalls einer transrektalen Ultraschalluntersuchung.
Die Bestimmung des PSA-Wertes ist zwar nicht Bestandteil des von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Früherkennungsprogramms (und ist damit eine so genannte IGeL-Leistung), wird aber in den interdisziplinären deutschen Leitlinien und den meisten internationalen Leitlinien als Früherkennungsuntersuchung empfohlen. Die Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung findet zumeist bei Urologen oder Hausarzt statt.

 

2.1 Prostatakrebs-Diagnostik

 

a) Transrektale systematische Prostata-Biopsie

Grundsätzlich kann ein Krebsverdacht nur über eine Auswertung von Gewebeproben gesichert werden. Bei Auffälligkeiten in der Früherkennung wird zurzeit noch von der deutschen Leitlinie eine ultraschallgesteuerte Biopsie der Prostata vom Enddarm aus (transrektal) empfohlen. Da ein Karzinom im gewöhnlichen Ultraschall nicht sicher darstellbar ist, liegen die Karzinomnachweisraten bei diesem Verfahren nur bei 20 bis 30 % . Dies führt bei fortbestehendem Krebsverdacht zur Notwendigkeit von Wiederholungsbiopsien und einer für den Betroffenen unklaren Situation über einen möglicherweise langen Zeitraum.

 

b) Multiparametrische MRT der Prostata

Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren bestimmt eine multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata gleich mehrere Parameter, die zur Beurteilung des Organs herangezogen werden können. Bei dieser strahlungsfreien Untersuchungsmethode werden aggressive Tumorherde in der Prostata in der Regel sicher erkannt. Zudem können klinisch nicht relevante Tumore von aggressiven Tumoren differenziert und damit unnötige Operationen vermieden werden.
Die multiparametrische MRT der Prostata ermöglicht es, einen eventuell vorhandenen Prostatakrebs frühzeitig und sehr zielgenau aufzuspüren. Umgekehrt lässt sich mithilfe dieser Untersuchungsmethode ein bösartiger Tumor in der Prostata mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, wenn die Bilder unauffällig sind.
Eine mpMRT der Prostata ist zwar kein Ersatz für eine Biopsie, erhöht aber signifikant deren Treffsicherheit und senkt dadurch die Zahl unnötiger oder vermeintlich gutartiger Gewebeergebnisse bei Vorliegen eines Tumors – sogenannte „falsch negative Biopsien".

 

c) Perineale MRT-gestützte Fusionsbiopsie

Durch MRT-Untersuchungen sind Prostatatumore häufig gut zu erkennen. Es bleibt aber ein Restrisiko der Nichterkennung und es fehlt der Aufschluss zur Aggressivität des Tumors (Gleason-Score).
Aus diesem Grund haben wir in Gronau bereits 2012 die perineale MRT-gestützte Fusionsbiopsie (PFB) eingeführt. Bei der PFB werden die zuvor gewonnenen MRT-Bilder mittels einer speziellen Software mit den transrektal gewonnenen Ultraschallbildern „fusioniert". Bildgebend auffällige Areale können dann mittels dieser Fusion vom Damm aus („perineal") gezielt biopsiert werden. Dabei zeigt diese Methode sehr gute „Trefferquoten". Im Gegensatz zu der Probenentnahme direkt im MRT kann zusätzlich problemlos simultan eine systematische Biopsie der Prostata erfolgen, sodass die Karzinomdetektionsrate nochmals verbessert wird. Die genaue Kenntnis der positiven Biopsien ermöglicht zudem eine optimierte OP-Planung.
Der Eingriff lässt sich problemlos in einer Kurznarkose durchführen. Der zeitliche Aufwand hierfür liegt bei ca. 25 Minuten. Durch die perineale Technik ist das Risiko einer Prostataentzündung minimal, weil keine Verletzung in der Enddarmwand stattfindet, und somit keine Bakterienverschleppung vom Darm aus in die Prostata stattfinden kann. Auffällige Befunde, die mit anderen bildgebenden Verfahren (z. B. PSMA PET) erhoben wurden, können zusätzlich fusioniert werden.

 

d) PSMA-PET/CT

Das PSMA-PET/CT ist das derzeit genaueste bildgebende Verfahren zum Aufspüren bzw. Ausschließen von Tochtergeschwülsten (Metastasen) bei der Diagnostik des Prostatakrebses. Die detaillierte Darstellung mittels Computertomografie (CT) wird dabei mit der Positronenemissionstomografie (PET) kombiniert, einem Verfahren, das die Stoffwechselaktivität von Zellen sichtbar macht. Dem Patienten wird dazu eine für den Zellstoffwechsel wichtige Substanz gespritzt, die schwach radioaktiv markiert ist. Diese reichert sich in den Zellen des Prostatakarzinoms vermehrt an und kann daher sehr gut für die Bildgebung genutzt werden (PSMA Steht für Prostata-Membran Spezifisches Antigen).
Dank des präzisen Nachweises können sowohl Prostatakarzinome als auch Metastasen sicher festgestellt werden. Das Ergebnis einer PSMA-PET/CT-Untersuchung ermöglicht damit eine optimale Therapieplanung. Mit dieser modernen, hochempfindlichen Methode kann außerdem abgeklärt werden, ob der Tumor nach abgeschlossener Therapie wieder aufgetreten ist (also ein so genanntes Rezidiv vorliegt). Das PSMA PET/CT unterstützt dann bei der Entscheidungsfindung über den weiteren Behandlungsverlauf.

 

2.2 Prostatakrebs-Therapie

 

Wir bieten ausschließlich anerkannte Therapieverfahren gemäß den aktuell geltenden Leitlinien an. Wie für viele andere Krebsarten gibt es auch für Prostatakrebs verschiedene nationale und internationale Leitlinien, die auf Grundlage der neuesten Forschungsergebnisse entwickelt und regelmäßig aktualisiert werden. Sie helfen den Ärztinnen und Ärzten bei der Entscheidungsfindung in ganz spezifischen Situationen. Die wichtigsten Behandlungsempfehlungen für Prostatakrebs sind:

  • S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und verschiedener Fachgesellschaften
  • Guidelines der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU)
  • Clinical Practice Guidelines des amerikanischen National Comprehensive Cancer Network (NCCN)

Parallel zu diesen Fachpublikationen erscheinen jeweils auch Patientenleitlinien, die in allgemein verständlicher Sprache die aktuellen Empfehlungen wiedergeben. Gute Informationen finden Sie z.B. in den Patientenleitlinien zum Prostatakarzinom der Deutschen Gesellschaft für Urologie (www.urologenportal.de).

Bei Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind, stehen Behandlungsmethoden im Vordergrund, mit denen der Tumor vollständig entfernt wird, um so eine Heilung des Patienten zu erreichen. Neben der Strahlentherapie eignen sich dafür vor allem operative Verfahren, insbesondere die minimal-invasive Roboter-assistierte Entfernung der Prostata (Prostatektomie).

Bei metastasiertem Prostatakarzinom kommen neben der in Einzelfällen ebenfalls denkbaren operativen Behandlung zudem medikamentöse Behandlungsformen (z. B. Hormontherapien, Chemotherapien) und palliative Strahlentherapien zum Einsatz.

 

a) Aktive Überwachung – Active Surveillance

Diese Behandlungsstrategie kommt vorzugsweise bei frühen, lokalisierten, wenig aggressiven Karzinomen mit wahrscheinlich günstigem Krankheitsverlauf infrage. Der beschwerdefreie Patient wird zunächst nicht behandelt, stattdessen aber sein Prostatatumor engmaschig überwacht. Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen soll ein potenzielles Fortschreiten des Tumorwachstums so frühzeitig erkannt werden, dass rechtzeitig eine auf Heilung abzielende Therapie eingeleitet werden kann.
Vor einer Entscheidung für die „Aktive Überwachung" sind einige wichtige Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Neben dem Alter des Patienten und möglichen weiteren Erkrankungen spielen der PSA-Wert, definierte Tumorkennzahlen sowie die persönlichen Präferenzen des Patienten im Umgang mit seiner Krebserkrankung eine Rolle.

 

b) Minimalinvasive Roboter-assistierte Prostataentfernung

Die Roboter-assistierte Technik hat ganz wesentlich zu einem besseren Verständnis der chirurgischen Anatomie im kleinen Becken des Mannes beigetragen. In den letzten Jahren konnten die Operationstechniken wesentlich weiterentwickelt werden. Die Aussichten auf sehr gute onkologische und funktionelle Ergebnisse sind somit sehr hoch. Als größtes Zentrum für Roboter-assistierte Chirurgie in Europa führen wir seit 2006 Roboter-assistierte Operationen durch. Unsere Patienten profitieren von einem europaweit einzigartigen Erfahrungsschatz aus über 20.000 Eingriffen. (Stand 02/2023)

Bei der radikalen Entfernung der Prostata mit dem da Vinci®-Operationssystem ist es unser Ziel, den Patienten vollständig vom Tumor zu befreien und gleichzeitig wichtige Funktionen wie Kontinenz und Erektionsfähigkeit weitestgehend zu erhalten.

 

Warum Roboter-assistiert?

Bei der Entfernung der Prostata ist höchste Präzision gefragt, denn in unmittelbarer Umgebung des Organs liegen der Harnröhrenschließmuskel, der Enddarm und die feinen, sehr empfindlichen Nerven für die Gliedsteife.
Das außerordentlich präzise Arbeiten wird unseren erfahrenen Operateuren durch die „Hightech-Assistenz" unserer fünf da Vinci®-Operationssysteme ganz erheblich erleichtert.

 

 

Vorteile für den Patienten

  • Minimalinvasives Vorgehen (Schlüssellochchirurgie)
  • Weniger Blutverlust
  • Weniger postoperative Schmerzen
  • Kleinere Wunden mit einem besseren kosmetischen Ergebnis
  • Weniger Wundinfektionen
  • Schnellere Genesung und kürzerer Aufenthalt im Krankenhaus
  • In erfahrenen Händen: Bessere Langzeitergebnisse bezüglich potenzieller Nebenwirkungen:
    Die hohe Präzision ermöglicht eine Schonung von Muskeln und Nerven, und damit den Erhalt von Kontinenz und Erektionsfähigkeit (abhängig vom Tumorstadium)

 

Vorteile für den Operateur

  • Optimale, dreidimensionale Sicht auf das Operationsgebiet
  • Verbesserte Detailerkennung durch bis zu 20-fache Vergrößerung
  • Erhöhte Präzision und exaktere Bewegungen durch abwinkelbare Mikroinstrumente
  • Ausgleich möglicher Abweichbewegungen („zitterfreies Operieren")
  • Neueste Telemanipulator-Technologie: Der Arzt kann seine Handbewegungen skalieren, also filtern und verfeinern
  • Intuitive Handhabung und die Möglichkeit die Operationstechniken am virtuellen Simulator zu erlernen bzw. zu verfeinern

 

Ablauf der Operation 

Die Entfernung der Prostata mit dem da Vinci®-System dauert insgesamt ungefähr drei Stunden (immer abhängig von den individuellen Gegebenheiten). Vor der eigentlichen Operation müssen das da Vinci®-System und der Patient vorbereitet werden. Nach der Narkotisierung werden sechs kleine Einschnitte in der Bauchdecke vorgenommen, durch die die Instrumente eingeführt werden, um die Prostata zu entfernen.
Während sich ein OP-Team aus Assistenten und medizinischem Personal um den Patienten und das System kümmert, kann sich der Operateur an seiner Bedienkonsole voll auf den Eingriff konzentrieren. Sind die Instrumente in Position, wird zunächst die Prostata freigelegt, indem das die Prostata umgebende Gewebe sorgsam und vorsichtig abgeschoben wird.
Hat sich der Prostatakrebs noch nicht über die Prostatakapsel hinaus ausgebreitet, können in den meisten Fällen die Nerven für die Erektion geschont werden. Ist die Prostata komplett gelöst, wird sie mithilfe eines im Körper entfalteten Kunststoffbeutels geborgen und über einen der kleinen Einschnitte in der Bauchdecke (in der Nähe des Nabels) aus dem Körper entnommen.

„Der Schnellschnitt ist für uns eine wichtige Entscheidungshilfe während der OP!"

Um eine maximale Schonung der für die Erektion zuständigen Nerven zu erreichen, und gleichzeitig den Tumor so sorgfältig wie möglich zu entfernen, führen wir sogenannte Schnellschnitte durch. Hierbei werden unter anderem die Stellen der Prostata, die zuvor unmittelbar an das empfindliche Nervengewebe angrenzten, speziell und gesondert untersucht. Diese Proben werden noch während der laufenden OP vom Pathologen mikroskopisch begutachtet. Sind die hier liegenden Ränder der Prostata tumorfrei, können die funktionellen Nerven erhalten bleiben. Werden Krebszellen am Schnittrand nachgewiesen, entfernen wir das angrenzende Gewebe, um so den Krebs möglichst sicher zu entfernen und damit die Heilungschancen des Patienten noch weiter zu verbessern.
Nach der Entfernung der Prostata sowie der benachbarten Lymphknoten wird die Harnblase wieder mit der Harnröhre verbunden. Dies geschieht mit einer Naht. Der am Beginn des Eingriffs eingelegte Katheter durch die Harnröhre wird üblicherweise kurz nach dem Ende des Eingriffs entfernt. Zusätzlich wird in unserer Klinik regelhaft während der OP ein Bauchdecken-Katheter eingelegt, der nicht nur den Patientenkomfort nach der Operation erheblich verbessert und ein sicheres Überprüfen des Wasserlassens nach der OP ermöglicht. In der Regel führen wir kurz nach der Operation eine Dichtigkeitsprüfung (Prüfung der Verbindungsstelle zwischen Blase und Harnröhre) durch. Wenn diese in Ordnung ist, darf mit dem Wasserlassen begonnen werden. Wann es soweit ist, wird nach individueller Situation entschieden. Die Entfernung des Bauchdeckenkatheters erfolgt bei guter Blasenentleerung meistens bevor der Patient das Krankenhaus verlässt, bei Bedarf aber auch erst später ambulant.

 

c) Medikamentöse Therapien

Die medikamentöse Therapie zielt vor allem auf Erkrankungen ab, die bereits Metastasen gebildet haben oder aus anderen Gründen (noch) nicht operiert werden können, zum Beispiel lokal weit fortgeschrittene Tumoren. Ferner gibt es, sollte diese Therapie nicht anschlagen, eine wachsende Zahl von Medikamenten, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt werden, um die Lebenserwartung zu verlängern und dabei möglichst die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.

 

Hormontherapie

Im Vordergrund steht hier die Unterdrückung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Das Zellwachstum des Prostatatumors hängt in der Regel elementar von Hormonen ab – insbesondere von Testosteron. Entsprechend setzt der als „Hormontherapie" bezeichnete Behandlungsansatz auf Hormonentzug bzw. Verabreichung von Gegenhormonen. Diese greifen an unterschiedlichen Stellen an, haben aber ein gemeinsames Ziel: die Verlangsamung des Tumorwachstums. Auch vom Tumor ausgehende Beschwerden werden meist spürbar gelindert.

Eine Heilung ist mit der Hormontherapie allerdings nicht möglich. Deshalb setzen wir die Hormontherapie vor allem beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom ein oder falls andere Therapiemöglichkeiten nicht infrage kommen. Behandelt wird mit Tabletten oder in Form von Spritzen, mit deren Hilfe Medikamentendepots unter der Haut angelegt werden, die den Wirkstoff langsam freigeben. Die Injektionen werden in regelmäßigen Abständen (in der Regel alle 3 Monate) wiederholt.

 

Neue antihormonelle Medikamente

Mittlerweile stehen verschiedene neue Medikamente mit Wirkung auf den Hormonstoffwechsel der Tumorzellen zur Verfügung. Zu diesen Wirkstoffen gehören u. a. Abiraterone, Enzalutamid und Apalutamid. Diese Substanzen können nach oder in Kombination mit den bisherigen medikamentösen Therapieformen eingesetzt werden. Die Möglichkeiten der Therapie des Prostatakarzinoms haben sich hierdurch erheblich erweitert.

 

Chemotherapie

Nach länger andauernder Hormontherapie kann es zu einem Wirkungsverlust kommen, sodass der Tumor trotz des niedrigen Testosteronspiegels weiter wächst. In einem solchen Fall ist die Chemotherapie eine mögliche Therapieoption. Die bei dieser Behandlung eingesetzten Zytostatika wirken als Zellgifte und beeinflussen insbesondere Tumorzellen, da diese im Vergleich zu den übrigen Zellen im Körper einen hohen Stoffwechsel aufweisen und dadurch besonders empfindlich auf diese Medikamente reagieren. Ziel der Behandlung ist es, die Tumorzellen möglichst vollständig abzutöten und dabei den restlichen Organismus so gering wie möglich zu belasten.

 

Medikamentöse Therapie im Rahmen von Studien

Als international führendes Prostatazentrum führen wir auch Studien mit neuen Medikamenten oder Wirkstoffen durch, die bislang anderen Anwendungen vorbehalten sind.

 

d) Externe Bestrahlung

Bei der externen, sogenannten „Perkutanen 3D-geplanten konformalen Bestrahlung" wird das Tumorgewebe von außen durch die Haut bestrahlt. Um auch hier das umliegende Gewebe zu schonen, wird das Bestrahlungsfeld vorab mithilfe einer Computertomographie exakt berechnet und anschließend in Einzeldosen von wenigen Minuten bestrahlt. Es sind allerdings typischerweise um die 35 Einzelbestrahlungen erforderlich, da eine Verteilung der Gesamtdosis auf zu wenige Behandlungen das Risiko von Komplikationen erhöht. Hierdurch ergibt sich ein Behandlungszeitraum von rund sieben Wochen oder mehr.

Durchgeführt werden die externen Bestrahlungen bei unserem langjährigen Kooperationspartner. Auch die Bestrahlung wirkt sich auf das Allgemeinbefinden aus – insbesondere im unmittelbaren Umfeld des Tumors. Im Falle der Prostata kann es zu Reizungen von Enddarm, Blase und des für die Erektion zuständigen Gefäßbündels kommen. Auch sind Kontinenzprobleme und Stuhlunregelmäßigkeiten in der Folge nicht selten.
Sofern die Bestrahlungsverfahren bezüglich der Prostatakrebserkrankung nicht ausreichend sind und es zu einem Lokalen Rezidiv kommt, ist eine operative Entfernung („Salvage-Prostataektomie") bei uns aufgrund der sehr großen chirurgischen Expertise technisch oft ebenfalls möglich. Die Aussichten für gute funktionelle Resultate bezogen auf Kontinenz und Potenz sind im Vergleich zur primären Operation ohne vorherige Bestrahlung jedoch deutlich schlechter.

Zweitmeinung

Welche Therapie passt zu mir? Vor dieser Entscheidung stehen Männer und deren Angehörige häufig nach der Diagnose. Diese Frage ist nicht nur für Patienten sehr komplex. Daher ist es eine sehr gute Entscheidung, eine zweite Meinung einzuholen. Dies gilt nicht nur für den Freundeskreis oder Betroffenen-Verbände, wie zum Beispiel die zahlreichen Selbsthilfegruppen, sondern insbesondere auch für die fachliche Zweitmeinung eines weiteren Arztes.

Die „Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V." bietet in ihren Leitlinien eine gute Entscheidungshilfe. Die hier aufgeführten Informationen beziehen sich allerdings auf alle forschenden Einrichtungen Deutschlands. Die daraus entstehenden Mittelwerte bilden nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeiten in einer spezialisierten Klinik ab.
Eine weitere Hilfestellung, die auch unsere Ärzte individuell für jeden Patienten verwenden, sind die sogenannten Nomogramme. Die rein statistisch basierten Tools vermitteln einen Eindruck von der Risikoverteilung bei unterschiedlichen Therapien, und zwar individuell angepasst. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass es sich um statistische Werte und nicht um garantiert eintretende Ereignisse handelt.

Neben den Leitlinien ist auch das persönliche Angst- und Risikomuster jedes Mannes individuell zu betrachten. Für manche Männer kann das Beobachten und Abwarten durchaus eine gute Entscheidung sein. Für andere ist allein der Gedanke, dass ein Tumor vorliegt, nicht zu ertragen.

Unsere Empfehlung: Sprechen Sie mit unterschiedlichen Menschen und Institutionen, um ein breites Spektrum an Meinungen zu bekommen und treffen Sie dann gemeinsam mit Ihrer Familie eine Entscheidung, zu der Sie dann auch stehen können.
Finden Sie eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe http://www.prostatakrebs-bps.de/

Wenn Sie von uns eine Zweitmeinung bekommen möchten, sprechen Sie uns gerne an.

 

Service

Das Prostatazentrum in Gronau bietet Sonderleistungen, die alles andere als selbstverständlich sind, aber unserem Verständnis von Patientenorientierung entsprechen.

 

Patienten-Concierges:

Von der ersten Kontaktaufnahme über die Koordination und Vorbereitung von Beratungsterminen bis hin zur Unterstützung bei der An- und Abreiseplanung: Unsere Patienten-Concierges kümmern sich engagiert um alle nichtmedizinischen Serviceleistungen rund um Ihren Aufenthalt in unserer Klinik.

 

Patientenmanagement:

Ob bei Ihrer Aufnahme in unserer Klinik, während Ihrer Behandlung oder bei der Entlassung – alle Schritte sind mit Formalitäten verbunden. Um unsere Patienten während ihres Aufenthalts soweit wie möglich davon zu entlasten und einen reibungslosen Aufenthalt zu gewährleisten, übernehmen unsere Patientenmanagerinnen die erforderliche Steuerung. Ziel ist ein angenehmer und möglichst kurzer Krankenhausaufenthalt.

 

Behandlungsplan:

Selbst wenn es sich um die gleiche Erkrankung handelt, spielen doch Individualfaktoren eine große Rolle in der Therapiekonzeption. Im individuellen Behandlungsplan, der unseren Patienten bei der Aufnahme ausgehändigt wird, findet dies deutliche Berücksichtigung. Medizinische Leistungen, Physiotherapie und Pflege sind optimal aufeinander abgestimmt und in einem übersichtlichen Terminplan für Sie zusammengestellt.

 

Wahlleistungen:

Selbstverständlich bieten wir auch ein umfassendes Angebot an Wahlleistungen, die allen Patienten auf Wunsch zur Verfügung stehen.

 

Beratungsangebote

Prostatakrebs ist nicht nur eine rein organische Erkrankung. Sie bringt für viele Patienten auch erhebliche psychische und soziale und Belastungen mit sich.

 

Psychoonkologische Beratung und Ernährungsberatung:

Neue Kraft, Widerstandsfähigkeit und Zuversicht aufbauen. Die Psychoonkologie als interdisziplinäre Form der Psychotherapie setzt sich genau mit diesen Themen auseinander. Schon vor der von uns empfohlenen Anschlussheilbehandlung (Reha) bieten wir unseren Patienten deshalb die Gelegenheit, psychoonkologische Beratung in Anspruch zu nehmen. So lernen sie, mit den Belastungen umzugehen und somit das bestmögliche Therapieergebnis zu erreichen.
Auch eine Ernährungsberatung empfehlen wir schon vor dem Beginn der Reha. Schließlich spielt die Ernährung auch bei Krebserkrankungen eine wichtige Rolle – sei es bei der Vorbeugung, während der Therapie oder bei der Sicherung des Behandlungserfolges. Im Rahmen des Aufenthaltes bei uns erarbeiten unsere Patienten deshalb gemeinsam mit unseren Diätassistentinnen einen auf die jeweilige Situation abgestimmten Ernährungsplan, um die Regeneration zu fördern und die Gesundheit zu erhalten – zu Hause, bei der Arbeit und in der Freizeit.

 

Leben mit der Krankheit

Im April 2008 gründeten 13 Prostatakrebs-Patienten die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Gronau – kurz PKSHG.
Heute hat der gemeinnützige Verein viele Mitglieder im Alter von 56 bis weit über 80 Jahren. Sie kommen aus dem nordwestlichen Münsterland, den angrenzenden Regionen in Niedersachsen und dem niederländischen Twente. Bei den monatlichen Treffen kommen regelmäßig rund 25 der Mitglieder in unserem Haus zusammen.

Schwerpunkte sind die Aufklärung von Patienten über Prostata-Erkrankungen und die Behandlungsmöglichkeiten sowie natürlich der offene und vertrauliche Austausch über alles, was mit dem Prostatakrebs zu tun hat; sei es Unterstützung bei der Auswahl des Arztes und der Therapieoption, seien es Probleme mit Inkontinenz, Sexualität unmittelbar nach der OP oder aber auch einfach der Umgang mit dem Thema. Wer sich plötzlich mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert sieht, findet hier von Information jenseits der ärztlichen Perspektive über ein offenes Ohr bis hin zu einer Quelle neuer Lebensfreude und Lebensqualität breite Unterstützung.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich monatlich im St. Antonius-Hospital Gronau. Die Mitgliedschaft kostet einen Euro pro Monat. Die eigentlichen Kosten für Seminare, Bewirtung und Reisen werden durch Unterstützungen aus verschiedenen Quellen gedeckt – wie etwa dem Bundesverband der Selbsthilfegruppen.

 

Ansprechpartner:

Antonius Boes (Vorsitzender), Tel. 02504 8160
Bernd Flötenmeyer, Tel. 02555 3210641
Manfred Kortehaneberg, Tel. 02556 997066
Sjouke de Jong, Enschede (NL), Tel. 0031-534-780 396
E-Mail: pkshg.gronau@gmail.com
www.pkshg-gronau.de

 

Studien

Als eines der führenden europäischen Zentren in der Roboterchirurgie und der uroonkologischen Versorgung von Patienten ist die fortlaufende Erfassung unserer Daten sowie die Durchführung klinischer Studien ein wichtiger Aspekt unserer Tätigkeit. Das Studienzentrum der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie ist für die Planung, Koordination und Durchführung nationaler und internationaler Studien zuständig. Schwerpunkt sind die onkologischen Erkrankungen des Urogenitaltraktes, unter anderem die Karzinomerkrankungen von Prostata, Niere und Blase.

Im Folgenden haben wir für Sie Informationen über Studien und die Teilnahme an solchen Studien zusammengestellt. Viele Studien beinhalten überwiegend die exakte Erfassung von Daten und Behandlungsergebnissen, andere vergleichen unterschiedliche Therapieverfahren. Ein selbstverständlicher Grundsatz bei Studien ist, dass Patienten durch die Teilnahme an Studien keine Nachteile in der Behandlung erfahren.

Sollten Sie während Ihrer Behandlung gebeten werden, an einer Studie teilzunehmen, bitten wir Sie, dies wohlwollend zu prüfen. Für weitergehende Informationen zu klinischen Studien und zu aktuell laufenden Studien an unserem Zentrum steht Ihnen das Team im Studienzentrum gerne zur Verfügung.

Antworten auf einige häufig gestellte Fragen finden Sie nachfolgend.

 

Sind Patienten in Studien "Versuchskaninchen"?

Nein! Mit Patienten werden keine Versuche gemacht, sondern Sie erhalten eine Therapie, die nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft die bestmögliche ist. Ob es eine bessere Behandlung gibt, wird im Rahmen der Studie untersucht. Ein Fortschritt in der Behandlung von Krankheiten wäre ohne Studien nicht möglich. Klinische Studien durchzuführen heißt, aktiv daran mitzuarbeiten, dass die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten verbessert werden.

 

Wer entscheidet, ob Sie im Rahmen einer Studie behandelt werden?

Ob die Teilnahme an einer Studie evtl. für Sie infrage kommt, kann gern von unserem Team überprüft werden.

 

Wer profitiert von Studien?

Sie selbst partizipieren unmittelbar davon, da oft im Rahmen von Studienprotokollen die Überwachung von Behandlungsergebnissen tiefgreifend präziser ist, als in der üblichen Nachsorge.
Auch nachfolgende Patienten profitieren von den Ergebnissen unserer bisherigen Studien. Ohne diese wäre etwa heute nicht bekannt, dass beim Prostatakarzinom in vielen Fällen Nerv-erhaltend operiert werden kann. Klinischen Studien ist also zu verdanken, dass heute bei der Mehrheit der Männer die Nervenbündel im Rahmen einer Prostatakarzinom-Operation teilweise oder komplett erhalten bleiben können.

 

Wie läuft eine klinische Studie ab?

Es gibt verschiedene Arten von klinischen Studien. Bei einigen werden nur Daten zur Erkrankung oder zur Lebensqualität gesammelt oder Gewebeproben im Rahmen von Forschungsarbeiten untersucht. Andere Studien vergleichen Behandlungsarten. Hier werden z. B. Therapieverfahren miteinander verglichen, von denen nicht bekannt ist, ob das eine oder das andere Verfahren Vorteile bietet. Hierbei erfolgt eine zufällige Einteilung (auch Randomisation genannt) in einen der Behandlungsarme. Erst, wenn die Studie zu Ende ist, wird durch medizinstatistische Auswertungen festgestellt, ob eine der Therapiearten bessere Ergebnisse zeigt. Um individuelle Einflussfaktoren auszuschalten, müssen oft die Daten von vielen Patienten untersucht werden. Dies erfordert eine strukturierte Dokumentation der Angaben zur Erkrankung, Behandlung und zu Ergebnissen.
Weitere Informationen und eine Auflistung laufender Studien erhalten Sie auf Anfrage im Rahmen eines persönlichen Gesprächs:

 

Leitung Studienzentrum 

Prof. Dr. med. Dr. phil. Matthias Oelke
Dr. rer. nat Katarina Urbanova

 

Kontakt:

St. Antonius-Hospital Gronau
Studienzentrum der Klinik für Urologie,
Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. +49 2562 915 7154
Fax +49 2562 915 1775
katarina.urbanova@st-antonius-gronau.de
clio.gerwing@st-antonius-gronau.de

 

Feedback & Unterstützung

Prostataerkrankungen – allen voran Prostatakrebs – sind noch längst nicht voll erforscht und vor allem in der Gesellschaft mit einem starken Tabu belegt. Dabei
ist es genau der Austausch über die Erkrankung, der dazu beiträgt, sie wirksam zu bekämpfen.

Der kontinuierliche Dialog zwischen Ärzten, Patienten, Angehörigen und der Medizin-Technik bzw. -Industrie ist aus unserer Sicht deshalb unverzichtbar.

  • Therapierte Patienten geben ihre Erfahrungen an Patienten weiter, die gerade die Diagnose Prostatakrebs erhalten haben oder sich Sorgen um eine mögliche Diagnose machen
  • Wir erfahren mehr über die Sorgen und Bedürfnisse der Patienten
  • Die Industrie erhält direktes Feedback zu ihren Produkten
  • Das Thema an sich erhält mehr Öffentlichkeit

Wir sind über alle Kommunikationswege erreichbar. Arbeiten wir also gemeinsam daran, Prostatakrebs und seine Behandlung immer weiter zu verbessern! Und natürlich freuen wir uns auch über ein Lob.

Bewertungen unserer Leistungen finden Sie zum Beispiel hier: www.klinikbewertungen.de

Verein Urologie und Technik

Der gemeinnützige Verein Urologie und Technik e.V. wurde 2005 mit der Zielsetzung gegründet, die Klinik für Urologie und das Prostatazentrum am St. Antonius-Hospital Gronau zu unterstützen, indem Mittel für innovative Technik in Diagnostik und Therapie beschafft werden.
Sie möchten mehr über diesen wertvollen Kooperationspartner erfahren? Hier geht's zur Website des Vereins Urologie und Technik e.V.

 

Spenden

Zur Unterstützung der wichtigen Mission des Vereins Urologie und Technik e.V. können Sie sich mit einer Spende beteiligen, die vollständig steuerlich geltend gemacht werden kann. Ob Dauerauftrag oder Einzelspende – Ihr Beitrag hilft!

Hier geht's zur Spendenseite 

 

Unsere Kooperationspartner

Hauptkooperationspartner
Klinik für Urologie, Urologische
Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie
St. Antonius-Hospital Gronau
Dr. med. Christian Wagner, Dr. med. Andreas Schütte, Bernhard Fangmeyer,
Dr. med. Jörg Zinke 
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2100
Fax 02562 915-2105
urologie@st-antonius-gronau.de
Zentrum für Strahlentherapie Rheine-Osnabrück
Standort am Mathias-Spital Rheine
Dr. med. Stefan Hesselmann und
Anna Rudykina
Sprickmannstr. 36
48431 Rheine
Tel. 05971 16098-0
Fax 05971 16098-90/-39
rheine@strahlenbehandlung.de
Urologische Gemeinschaftspraxis Karl-Heinz Rauer und 
Michael Hassenpflug
Gildehauser Str. 2-4
48599 Gronau
Tel. 02562 5051
Fax 02562 80508
urologiepraxis-gronau@interdata.de
Urologische Gemeinschaftspraxis Dr. med. Gudula Linnenbrink et al.
Arnoldstr. 13 b
47906 Kempen
Tel. 02152 899290
Fax 02152 8992929
info@urologie-kempen.de
Institut für Pathologie am St. Franziskus-Hospital Münster  Dr. med. Fabian Wötzel et al.
Hohenzollernring 64
48145 Münster
Tel. 0251 30237
Fax 0251 375285
info@pathologie-muenster.de
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
St. Antonius-Hospital Gronau
Dr. med. Benedikt Prümer
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2151
Fax 02562 915-2155
radiologie@st-antonius-gronau.de

Klinik für Innere Medizin III: Hämatologie und Onkologie/Palliativmedizin
St. Antonius-Hospital Gronau
Dr. med. G. Linnemann
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2000
Fax 02562 915-2005
innere@st-antonius-gronau.de

 

Behandlungspartner/ Kooperationspartner
Psychologische Psychotherapie Dipl.-Psych. Bernhard Brügger-Koeth
Kircheninsel 1
48599 Gronau
Tel. und Fax 02562 818218
bbruegger-koeth@web.de
Sozialdienst
St. Antonius-Hospital Gronau
Mechthild Dinkelborg
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-1030
Fax 02562 915-1035
sozialdienst@st-antonius-gronau.de
Klinik für Nuklearmedizin
St. Antonius-Hospital Gronau
Prof. Dr. med. Kambiz Rahbar
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2151
Fax 02562 915-2155
nuklearmedizin@st-antonius-gronau.de

Klinik für Anästhesiologie,
Intensivmedizin und  Schmerztherapie
St. Antonius-Hospital Gronau
Sabine Fliß
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2400
Fax 02562 915-2405
anaesthesie@st-antonius-gronau.de
Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Gronau   

Christian Kirch
Uferweg 10
48739 Legden  

Tel. 0176 10041971
pkshg.gronau@gmail.com

Palliativmedizin
St. Antonius-Hospital Gronau
Dr. med.Annette Koeth
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2210
Fax 02562 915-2255
koeth@st-antonius-gronau.de
Elisabeth-Hospiz Stadtlohn Rieke Liesmann
Laurentiusstraße 4
48703 Stadtlohn
Tel. 02563 9126611
Fax 02563 9126650
info@hospiz-stadtlohn.de
Labor
St. Antonius-Hospital Gronau
Christiane Sicking
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-2008
Fax 02562 915-2015
labor@st-antonius-gronau.de
Physiotherapie
St. Antonius-Hospital Gronau
Ina Poth
Möllenweg 22
48599 Gronau
Tel. 02562 915-1071
Fax 02562 915-1072
physiotherapie@st-antonius-gronau.de
 

 

Jobs & Training

Medizinische Spitzenqualität in ländlichem Umfeld: Hier zu lernen und zu arbeiten bedeutet viel Raum für Ihre berufliche und persönliche Entwicklung. Das St. Antonius-Hospital Gronau ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie haben also die Möglichkeit, auf höchstem medizinischen Niveau zu arbeiten – Forschung inklusive.

Als Lebensmittelpunkt hat der Standort Gronau ebenfalls einiges zu bieten: Viel Grün, viel Wasser, ausreichend attraktiven und bezahlbaren Wohnraum, die charmante niederländische Stadt Enschede in unmittelbarer Nachbarschaft und die beliebte Universitätsstadt Münster ist ebenfalls gut erreichbar.

 

 

Lernen und erfolgreich sein!

So überzeugend die Ergebnisse von Eingriffen mit dem da Vinci®-System sind – sie erfordern spezifische Schulungen und sehr viel Training. Deshalb sollen Chirurgen zunächst die erforderlichen Kompetenzen im sicheren Rahmen von Simulationen aufbauen und nachweisen, bevor sie tatsächlich operieren.
Zu diesem Zweck haben wir die Gründung des European Robotic Institute (ERI) in Gronau als Plattform für den Wissenstransfer und -austausch im Rahmen von Fortbildungen und Veranstaltungen für minimal-invasive und Roboter-assistierte Chirurgie initiiert. Ausgestattet mit modernster Simulations- und Konferenztechnik können Pflegekräfte, Assistenten, Operateure, aber auch Firmenkunden seit 2012 ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im ERI trainieren, testen und vertiefen.
Das Angebot des ERI umfasst unter anderem Vorlesungen, Simulationen, praktisches Training sowie Online-Training zur Vor- und Nachbereitung. Die Trainingskurse sind zertifiziert, sodass sie den Teilnehmern einerseits ein durchgängig hohes Qualitätsniveau bieten und andererseits im Rahmen der Pflichtfortbildungen anerkannt werden. Somit leistet das ERI nicht nur einen Beitrag zur Etablierung der Roboter-assistierten Operationstechnik, sondern auch zur Steigerung der Versorgungsqualität.

 

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