St. Antonius-Hospital Gronau GmbH
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Universität Münster
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Frauke Sonntag leitet die Klinik für Gynäkologie – erste weibliche Chefärztin

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Frauke Sonntag mit Betriebsleitung

Seit 1. Juli steht die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Antonius-Hospital Gronau unter neuer Führung. Die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Frauke Sonntag tritt die Nachfolge des langjährigen Chefarztes Dr. Wilhelm Steinmann an, der in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Frauke Sonntag ist schon seit zwei Jahren als leitende Abteilungsärztin in führender Position der Klinik tätig und vielen Patientinnen, Angehörigen und niedergelassenen Medizinern bereits gut bekannt. In einer stimmungsvollen Feierstunde im Café Vita wurde die neue Chefärztin nun offiziell begrüßt.

Dem Empfang vorausgegangen war ein Fachvortrag unter dem Motto „Zeitenwende in der Gynäkologie", den Frau Sonntag gemeinsam mit anderen Oberärztinnen und Oberärzten der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe vor interessiertem Fachpublikum hielt.

Den Titel des Vortrages nahm Aufsichtsratsvorsitzender Bernward Wigger in seiner Begrüßungsansprache auf und skizzierte damit die Entwicklung der Klinik in den zurückliegenden achteinhalb Jahren unter der Führung von Dr. med. Dipl.-Psych. Wilhelm Steinmann, der leider nicht anwesend sein konnte. Dabei führte Wigger die zahlreichen Entwicklungen, von der Etablierung des zertifizierten Brustzentrums, über die Einführung der gynäkologischen Roboter-Chirurgie bis hin zum Ausbau wichtiger Netzwerkstrukturen, an und dankte Dr. Steinmann für seine Arbeit. „Unter der Leitung von Dr. Steinmann haben sehr viele Frauen und deren Familien hervorragende Unterstützung und Hilfe erfahren", resümierte der Aufsichtsratsvorsitzende. „Vielen Menschen konnte geholfen und neue Lebensperspektiven entwickelt werden. Im Namen all dieser Menschen und aller Beteiligten gilt Dr. Steinmann unser aller Dank."

Anschließend ging Bernward Wigger auf die schwierigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ein. So sei an Außenstehende kaum vermittelbar, unter welch enormem Druck alle Beteiligten heute stünden. Es sei ein Spagat zwischen hervorragender medizinischer und pflegerischer Versorgung einerseits und den wirtschaftlichen Zwängen, die von außen auferlegt würden und aus denen häufig Belastungssituationen entstünden.

„Wie passen menschliche Nähe und Zeit für die Belange der Patienten zum Korsett der festgelegten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Wie bleibt ausreichend Zeit und Raum für die Belange der Patientinnen und deren Angehörige, die sich häufig in emotionalen und existenziellen Extremsituationen befinden?", fragte Wigger kritisch und erklärte: „Das geht nur mit bedingungslosem persönlichem Einsatz, mit höchster Professionalität und mit sehr viel Herz und Leidenschaft jedes Einzelnen. Vielen Dank dafür!", wandte er sich an alle Mitarbeitenden und ergänzte: „Wo, wenn nicht in der Gynäkologie und Geburtshilfe, in der es häufig um das Leben selbst und um die Entstehung neuen Lebens geht, benötigen wir eine noch wertschätzendere Sicht auf unsere Arbeit?"

Schon die Zahl der Geburten, die in die Ära Steinmann fielen, würden verdeutlichen, welche Bedeutung die Klinik für Gronau und die Umgebung heute habe: „Allein seit Anfang 2014 sind hier im ‚Anton' rund 5.500 Kinder zur Welt gekommen. Das sind in den achteinhalb Jahren umgerechnet 230 Schulklassen!", berichtete Wigger und wurde konkret: „Das ist nicht nur eine großartige Gemeinschaftsleistung, sondern auch eine entscheidende Grundlage für die deutliche Zusage des Trägers, dass – trotz aller Widrigkeiten und politisch gewollten strukturellen Veränderungen, wie sie in umliegenden Krankenhäusern derzeit stattfinden – die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe auch zukünftig eine feste Größe hier im St. Antonius-Hospital Gronau sein wird. Darauf können Sie alle sich verlassen!"

Damit leitete er über zur Begrüßung der neuen Chefärztin Frauke Sonntag: „Mit Ihnen haben wir eine Chefärztin gefunden, die alles mitbringt, um auch in weiterhin herausfordernden Zeiten die Klinik erfolgreich zu leiten. Dass Sie eine absolute Team-Playerin sind und besonderen Wert auf Vertrauen und menschliche Nähe legen, ist dabei von großem Wert für alle, mit denen Sie zusammenarbeiten. Führungsqualität besteht bei Ihnen aus einer besonderen Mischung aus hoher Fachkompetenz, Erfahrung und partnerschaftlicher Arbeitsweise auf allen Ebenen", verwies Wigger auf die guten Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre, „Das macht Sie aus und genau das ist es, was wir hier in Gronau – in dieser Stadt mit ihrer kulturellen und sozialen Vielschichtigkeit – in einer solch vertrauenswürdigen Fachdisziplin wie der Gynäkologie und Geburtshilfe, brauchen."

Dass Frauke Sonntag nicht nur eine Frau und damit ganz nah an den Patientinnen, sondern auch vierfache Mutter sei, betonte Wigger ebenso, wie ein Novum am St. Antonius-Hospital Gronau: „Sie sind die erste weibliche Chefärztin in diesem Haus. Das freut uns alle in besonderem Maße, denn das entspricht absolut unseren Wertvorstellungen und unserem Selbstverständnis. Ich hoffe, dass dies Signalwirkung an alle Frauen haben wird, die sich angesprochen fühlen, sich hier zu verwirklichen."

Abschließend wünschte er Frauke Sonntag viel Erfolg: „Die Kolleginnen und Kollegen schätzen Ihre Offenheit, Ihre Zugänglichkeit, Ihre engagierte Arbeitsweise und die Fähigkeit, schnell Lösungen zu finden. Dieses ist neben Ihrer fachlichen Expertise ein ganz wesentliches Element für die erfolgreiche Führung der Klinik. Ich bin sicher, dass Sie als Chefärztin viel bewegen werden und wünsche Ihnen dafür weiterhin viel Erfolg, Mut und jeden Tag viel Freude."

Anschließend begrüßte Dr. Jürgen Wigger als Ärztlicher Direktor die Chefärztin und skizzierte ihren bisherigen Werdegang. Humorvoll arbeitete er die Stationen in verschiedenen renommierten Häusern auf und bescheinigte Frauke Sonntag, dass sie genau die richtige Frau in dieser Position hier in Gronau sei. „Ich arbeite sehr gerne mit Frau Sonntag zusammen. Das zeigt sich in gemeinsamen Besprechungen, im alltäglichen Miteinander und auch bei der gemeinsamen Arbeit am OP-Tisch, die manchmal auch spontan notwendig wird. Ich habe Frau Sonntag als eine hervorragende Operateurin und geschätzte Kollegin kennengelernt", betonte Dr. Wigger.

„Das Fach Gynäkologie betrifft alle Bereiche des Lebens; von der Geburt an, über alle Fragen von Gesundheit und Krankheit, Kinderwunsch, Vorsorgeuntersuchung und auch die Begleitung bis an das Ende des Lebens, gehört dazu", erklärte Dr. Wigger. „Ihr Fach stellt keine Reparaturwerkstatt dar", wandte er sich an Frauke Sonntag, „Sie müssen individuelle Behandlungskonzepte entwickeln und häufig abwägen zwischen den Leitlinien und Individualfaktoren. Dabei vertreten Sie eine medizinische Disziplin, die eine besondere Identifikation der Bevölkerung mit dem Krankenhaus erlaubt. Deshalb ist auch die hohe Zahl der Geburten, die wir seit vielen Jahren hier haben, auch ein Zeichen dafür, dass unser Haus im Kern gesund ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie eine hervorragende Besetzung für die Führung und weitere Entwicklung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe hier am St. Antonius-Hospital sind."

Dann ergriff Frauke Sonntag das Wort: „Ich freue mich!", sagte sie aus tiefster Überzeugung. „Ich freue mich, dass ich hier bin und auch vorhabe, hier zu bleiben. Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit mit Ihnen und euch allen. Und ich freue mich darauf hier in Gronau viel zu bewegen." Sichtlich bewegt bedankte sich Frauke Sonntag bei Ihrer Familie, die anwesend war, bei den Entscheidungsträgern des Krankenhauses für die Chance, sich frühzeitig in das Aufgabenfeld der Klinikleitung einzuarbeiten und notwendige Veränderungen umzusetzen, bei Dr. Steinmann für die gute Zusammenarbeit und bei ihrem Team, welches sie trage und immer zuverlässig unterstütze. „Ich möchte für die Menschen da sein und zusammen mit allen Beteiligten, weiter daran arbeiten, auch weiterhin hervorragende medizinische Qualität hier in Gronau anzubieten. Wir haben einiges vor! Ich habe mich bewusst für diese Position hier im ländlichen Umfeld entschieden und möchte mit vielen Menschen in Kontakt stehen und mit Freude zusammenzuarbeiten. Ganz wichtig ist es mir, ansprechbar zu sein. Das gilt für Patientinnen und deren Angehörige ebenso, wie für unser Klinikteam und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen, wie für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen."

Zum Abschluss überreichte Geschäftsführer Christoph Bröcker symbolisch einen Chefarzt-Kittel mit großer Spielernummer 1 auf dem Rücken, ähnlich einem Fußball-Trikot. Wohlwissend, dass Frauke Sonntag eigentlich keinen besonderen Wert auf das klassische Chefarzt-Symbol des weißen Kittels legt. Als überzeugte Teamplayerin freute sich die Chefärztin dennoch sehr darüber, dass jetzt offensichtlich deutlich wird, wer zukünftig die Nummer 1 in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist.

Beim anschließenden Empfang, bestand für alle Gäste die Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, sich wieder zu sehen und sich auszutauschen.

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