St. Antonius-Hospital Gronau GmbH
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Dr. Alexander Samol im Herzkatheterlabor

Interview zum Weltherztag mit Chefarzt Dr. Alexander Samol

Am 29. September ist Weltherztag. Weltweit machen Fachgesellschaften, Ärztinnen und Ärzte auf die Bedeutung der Herzgesundheit aufmerksam. Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Samol, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am St. Antonius-Hospital Gronau, über die fünf größten beeinflussbaren Risikofaktoren – die „Big Five“.

Herr Dr. Samol, warum ist es so wichtig, regelmäßig über Herzgesundheit zu sprechen?
Das Herz ist unser Lebensmotor, steht aber oft erst im Fokus, wenn Beschwerden auftreten. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind noch immer die häufigste Todesursache in Deutschland. Deshalb ist es entscheidend, rechtzeitig auf Risikofaktoren aufmerksam zu machen. Viele Herzkrankheiten entstehen nicht plötzlich, sondern entwickeln sich schleichend über Jahre.

Die „Big Five“ stehen dieses Jahr im Mittelpunkt. Was verbirgt sich dahinter?
Die „Big Five“ sind die fünf größten beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Rauchen, hohes Cholesterin, Diabetes und Übergewicht. Diese Faktoren schädigen Herz und Gefäße langfristig. Das Gute ist: Sie lassen sich frühzeitig erkennen und gezielt behandeln – und viele Patientinnen und Patienten können durch einfache Lebensstiländerungen schon viel erreichen.

Wie können Betroffene diese Risiken frühzeitig erkennen?
Einige Faktoren – wie Rauchen oder Übergewicht – sind offensichtlich. Andere, wie Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel, bleiben lange unbemerkt. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hausarzt oder Kardiologen wichtig. Ein EKG, eine Blutdruckmessung oder eine einfache Blutuntersuchung können entscheidende Hinweise geben.

Welcher dieser Risikofaktoren wird Ihrer Erfahrung nach am meisten unterschätzt?
Ganz klar: Bluthochdruck. Viele spüren lange nichts davon. Aber dauerhaft erhöhter Blutdruck ist einer der gefährlichsten Faktoren, weil er Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzschwäche begünstigt. Hier lohnt es sich besonders, früh gegenzusteuern.

Was kann jeder Einzelne für ein gesundes Herz tun?
Schon kleine Schritte machen einen Unterschied: mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung, weniger Stress. Wer dazu noch auf Rauchen verzichtet und seinen Blutdruck im Blick behält, senkt sein Risiko erheblich. Medikamente sind wichtig, wenn sie nötig sind – aber ein gesunder Lebensstil bleibt die Basis.

Welche Rolle spielt dabei das St. Antonius-Hospital Gronau?
Wir bieten das gesamte Spektrum moderner Herzdiagnostik und -therapie – von EKG und Ultraschall über Herzkatheteruntersuchungen bis hin zur zertifizierten Chestpain-Unit, die akute Brustschmerzen sofort abklärt. Damit können wir Herzinfarkte schnell erkennen und behandeln. Seit 2025 sind wir außerdem von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Weiterbildungsstätte für Interventionelle Kardiologie zertifiziert. Das unterstreicht unsere Qualität und bedeutet, dass Patientinnen und Patienten in Gronau von modernsten Verfahren profitieren.

Zum Abschluss: Welche Botschaft möchten Sie den Menschen am Weltherztag mitgeben?
Herzgesundheit ist kein Zufall. Jeder kann selbst viel dafür tun – durch regelmäßige Vorsorge, gesunde Gewohnheiten und indem man Risikofaktoren ernst nimmt. Wenn wir die „Big Five“ im Blick behalten, können wir Herzkrankheiten oft verhindern, bevor sie entstehen.

Dr. Alexander Samol hält am 17. Oktober im Walter-Thiemann-Haus, Alfred-Dragstra-Platz 1, in Gronau, einen Vortrag über Herzgesundheit am Aktionstag 55plus des KneippVereins Gronau. Anmeldungen sind möglich unter Tel.: 02565 / 3528 oder per Mail: kneippverein-gronau-epe@gmx.de

 

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