St. Antonius-Hospital Gronau GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Universität Münster
Möllenweg 22
48599 Gronau (Westf.)

Gronau, 9. Dezember 2025. Die Klinik für Urologie des St. Antonius-Hospitals Gronau hat es sich vor vielen Jahren zum Ziel gesetzt, die urologische Versorgung in einer abgelegenen Region im ostafrikanischen Tansania nachhaltig zu verbessern. Im Rahmen dieses Projekts waren jetzt zwei Ärzte aus dem St. Joseph’s Hospital in Peramiho zu Gast. Das Krankenhaus ist eins von drei Hospitälern, das von den Missionsbenediktinern seit über 100 Jahren betrieben werden. Ärztlicher Direktor dieser Einrichtungen ist der Missionsbenediktiner Dr. Ansgar Stüfe, der selbst viele Jahre als Chefarzt der Inneren Medizin in Peramiho tätig war und die beiden Ärzte in Gronau begleitete. Das Krankenhaus in der Ruvuma-Region versorgt rund 1,8 Millionen Menschen.
Tansania zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas. In vielen Regionen mangelt es an medizinischer Ausstattung, geschultem Personal und grundlegender Infrastruktur. Besonders im urologischen Bereich besteht landesweit nur eine rudimentäre Versorgung. Erkrankungen werden häufig erst spät erkannt, wodurch die Behandlung erheblich erschwert wird.
„Neben der Behandlung der Patienten ist die Schulung der Kolleginnen und Kollegen in Peramiho entscheidend. Nur so bleibt das Wissen langfristig verfügbar“, sagt Dr. Jörg Zinke, Chefarzt der Urologie am St. Antonius-Hospital Gronau. Schon seit 2012 kümmert er sich um den nachhaltigen Aufbau und die Weiterentwicklung der urologischen Versorgung vor Ort.
Durch die Unterstützung aus Deutschland konnte in den vergangenen Jahren eine Basisversorgung aufgebaut und kontinuierlich erweitert werden. Seit 2016 konzentriert sich das Team aus Deutschland – Expertinnen und Experten aus Gronau sowie den Unikliniken Hamburg-Eppendorf und Herne – insbesondere auf die Weiterentwicklung der Harnröhrenchirurgie und endoskopischen Prostatatherapie.
Neben der Aus- und Weiterbildung der Ärzte und Pflegekräfte vor Ort spielt auch die Entsendung von chirurgischen Ärztinnen und Ärzten zur Facharztausbildung in der Urologie eine wichtige Rolle. Das gesamte Projekt ist dabei auf Spenden angewiesen, die über die Missionsbenediktiner auch steuerlich geltend gemacht werden können. Ein wichtiger Partner ist dabei der Rotary Club Gronau-Euregio, der dieses Projekt in besonderem Maße fördert.
Zusammenarbeit bedeutet immer Austausch – und so besuchten der leitende Chirurg Dr. Christopher Mfinanga und der Urologe Dr. Titus Ndimbo unter anderem das St. Antonius-Hospital Gronau. Neben einem kleinen touristischen Programm mit Besuchen der Burg Bentheim und des rock’n‘popmuseum Gronau erhielten die beiden leitenden Ärzte Einblicke in modernste chirurgische Techniken – darunter den Einsatz des Lasers sowie des da Vinci Roboters. Eine besondere Freude war für beide die fachliche Anleitung durch Chefarzt Dr. Christian Wagner im robotischen Ausbildungszentrum.