Digitale Herzfrequenzmessung in der Fußgängerzone

Zum 100. Geburtstag des Uni-Klinikums Münster dreht sich am Samstag zwischen 11 und 14 Uhr vor der Antonius-Kirche alles ums Herz. Auch das St. Antonius-Hospital Gronau ist mit von der Partie. Dr. Alexander Samol spricht im Interview über das Behandlungsspektrum im Anton – und moderne, niedrigschwellige Diagnostik dank digitaler Hilfsmittel.  

Herr Dr. Samol, wie helfen Sie und Ihr Team im St. Antonius-Hospital Gronau Patienten mit Herzproblemen?

Wir im Anton verbinden moderne Hochleistungsmedizin mit einer persönlichen Betreuung. Unser Team kümmert sich nicht nur um Herz und Gefäße, sondern auch um den Menschen dahinter. Wir nehmen uns Zeit für Gespräche, erklären und behandeln mit der für die Patientin oder den Patienten individuell besten Methode.

Welche Krankheitsbilder behandeln Sie in Ihrer Klinik?

Wir decken das gesamte Spektrum der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab – von der koronaren Herzkrankheit und Herzschwäche bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Klappenerkrankungen. Auch bei Gefäßerkrankungen und Lungenembolien sind wir spezialisiert auf die rasche und sichere Versorgung.

Wie gehen Sie mit akuten Notfällen wie Brustschmerzen um?

In unserer zertifizierten Chestpain-Unit untersuchen wir Brustschmerzen standardisiert und sofort – rund um die Uhr. Ziel ist es, einen Herzinfarkt oder andere gefährliche Ursachen schnell zu erkennen oder sicher auszuschließen.

Sie sind akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster. Welche Vorteile bringt das?

Unsere gute Anbindung an die Uni-Klinik ermöglicht es eng zu kooperieren. Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit an der Uniklinik bestehen noch viele persönliche Kontakte, die eine Diskussion auf Augenhöhe ermöglichen und unseren Patienten eine koordinierte Weiterbehandlung bei Eingriffen gewährleisten, die nicht direkt in unserem Haus durchgeführt werden können. Außerdem beteiligen wir uns regelmäßig an der Ausbildung von Medizinstudierenden. Die Studierenden haben die Möglichkeit Famulaturen oder ihr Praktisches Jahr (PJ) bei uns zu absolvieren. Zusätzlich hält unsere Klinik seit Jahren Seminare mit klinischen Bezügen ab, die Studierenden im vorklinischen Studienabschnitt erste Einblicke in die klinische Arbeit ermöglichen. Außerdem besteht seit Jahren eine Kooperation mit der Klinik für Rhythmologie des UKM, die halbjährlich kardiologisch sehr gut ausgebildete Assistenzärzte im letzten Weiterbildungsjahr zu uns entsendet, damit Sie hier die Durchführung von Koronarangiographien erlernen können.

Am Samstag kommt die Uni-Klinik Münster im Rahmen ihrer Jubiläumstour nach Gronau in die Fußgängerzone. Sie sind auch dabei. Was erwartet die Besucher?

Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen und zeigen, wie moderne Diagnostik heute aussieht. Ich werde in der Fußgängerzone vor der Antonius-Kirche EKG- und Blutdruckmessungen mit Smartwatch und Smartphone durchführen. Unterstützt werde ich dabei von Auszubildenden unserer Pflegeschule. Unser Ziel: Herzgesundheit greifbar machen und Interesse für Vorsorge und Früherkennung wecken.

Was wünschen Sie der Uni-Klinik Münster zum Jubiläum?

Ich wünsche der Uni-Klinik weiterhin medizinische Exzellenz, innovative Forschung – und viele weitere Jahre guter Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.

Dr. Alexander Samol ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I – Kardiologie und Angiologie am St. Antonius-Hospital Gronau. Am Samstag nimmt er im Rahmen der Jubiläumstour des Uniklinikums auch an einer Talk-Veranstaltung rund ums Thema Herz teil. Mehr Infos: www.st-antonius-gronau.de/medizinische-angebote/kliniken/innere1/