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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe will zertifizierte Endometrioseklinik werden

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Chefärztin Frauke Sonntag und die beiden Oberärztinnen Dr. Verena Schotters und Geertrudia van Wonderen stehen bzw. sitzen um einen Besprechungstisch herum.
Chefärztin Frauke Sonntag und die beiden Oberärztinnen Dr. Verena Schotters und Geertrudia van Wonderen vom St. Antonius-Hospital Gronau begleiten Endometriose-Patientinnen engmaschig

Am heutigen Internationalen Tag der Frauengesundheit macht das St. Antonius-Hospital Gronau auf ein Thema aufmerksam, das viele Frauen betrifft, aber häufig unerkannt bleibt: Endometriose. Die chronische Erkrankung betrifft Schätzungen zufolge bis zu 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch – bei rund der Hälfte der betroffenen Frauen ist Endometriose die Hauptursache.

„Viele Frauen halten es für normal, dass sie während ihrer Periode Schmerzen haben“, erklärt Frauke Sonntag, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Antonius-Hospital Gronau. „Meist liegt schon ein längerer Leidensweg hinter den betroffenen Frauen, die sich häufig mit ihren Beschwerden allein gelassen fühlen, viele Ärzte verschiedenster Fachrichtungen aufgesucht haben und sich irgendwann damit arrangieren. Dabei stehen uns heute hervorragende Behandlungsmethoden zur Verfügung.“

Die Klinik in Gronau möchte künftig als zertifizierte Endometrioseklinik betroffene Patientinnen gezielt begleiten – von der Diagnostik über hormonelle und psychologische Therapiekonzepte bis hin zu minimalinvasiven operativen Verfahren. „Durch laparoskopische Eingriffe kann betroffenes Gewebe gezielt entfernt werden. Doch damit keine neuen Herde entstehen, muss der normale Menstruationszyklus unterbrochen werden“, sagt die Chefärztin, die regelmäßig minimalinvasive Eingriffe und Operationen durchführt und dafür kürzlich das MIC-III-Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft gynäkologischer Endoskopie erhalten hat.

Im Team der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe haben die beiden Oberärztinnen Dr. Verena Schotters und Geertruida van Wonderen die Weiterbildung zur Endometriose-Spezialistin absolviert. Sie bieten wöchentlich eine Endometriose-Sprechstunde an und begleiten die Patientinnen engmaschig während der Behandlung. Bei Endometriose siedelt sich die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an – beispielsweise an Eierstöcken, Darm, Blase oder im Beckenraum. Dort reagiert sie wie bei der monatlichen Regel: Sie blutet – aber das Blut kann den Körper nicht verlassen. Die Folge sind Entzündungen, Verklebungen und starke Schmerzen.

„Patientinnen leiden häufig an krampfartigen Unterbauchschmerzen vor und während der Periode, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Toilettengang“, sagt Endometriose-Spezialistin Dr. Verena Schotters. Auch Rückenschmerzen sowie chronische Erschöpfung und depressive Verstimmung könnten als Symptome auftreten. „Das Krankheitsbild wirkt sich nicht nur körperlich sondern auch seelisch und sozial stark auf die Betroffenen aus“, ergänzt ihre Kollegin Geertrudia van Wonderen.

Mit dem Ziel, Endometrioseversorgung auf höchstem fachlichem Niveau anzubieten, geht die Klinik in Gronau nun den nächsten Schritt in Richtung Endometrioseklinik. „Frauengesundheit muss sichtbar gemacht und ernst genommen werden. Heute mehr denn je“, sagt Frauke Sonntag. Der Internationale Tag der Frauengesundheit ist ein guter Anlass, um für diese oft unsichtbare Erkrankung endlich das Bewusstsein zu schaffen, das sie verdient.

Die Endometriose-Sprechstunde ist immer dienstags von 13 bis 16 Uhr.

Außerdem gibt es eine Endometriose-Selbsthilfe-Gruppe, die sich einmal monatlich trifft. 

Mehr Infos unter: www.st-antonius-gronau.de/medizinische-angebote/kliniken/gynaekologie/

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