St. Antonius-Hospital Gronau GmbH
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Universität Münster
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Spitzenkardiologie in Gronau

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Privatdozent Dr. Alexander Samol, seit 2021 Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am St. Antonius-Hospital Gronau, ist der erste Mediziner, der Anfang des Monats am Mindener Johannes Wesling Klinikum seine Habilitation offiziell mit der Antrittsvorlesung abgeschlossen hat. Die Mindener Klinik ist seit 2016 Universitätsklinik und Lehrpartner der Ruhr-Universität Bochum (RUB).
Im Rahmen der öffentlichen Antrittsvorlesung, dem letzten Schritt in einem langjährigen Habilitationsverfahren, wurde PD Dr. Alexander Samol von Prof. Dr. Marcus Wiemer, dem Direktor der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Minden die Urkunden der „Facultas Docendi" (Lehrbefähigung) und der „Venia Legendi" (Lehrberechtigung) überreicht. Damit ist das Habilationsverfahren nun vollständig abgeschlossen, den Titel Privatdozent darf Dr. Samol bereits seit Juni 2021 führen.
In seiner Antrittsvorlesung unter dem Titel: „The Number of the Leads – Möglichkeiten der EKG-Diagnostik im Zeitalter der Smarttechnologien" beschrieb der Gronauer Kardiologe die technischen Entwicklungen der Registrierungsmöglichkeiten der Herzstromkurve während ihrer über 100-jährigen Geschichte und ging auch der Frage nach: Kann man mit einer Smartwatch sicher Rhythmusstörungen erkennen oder sogar einen Herzinfarkt?

Prof. Dr. Wiemer wies auf die besondere Bedeutung dieses Ereignisses hin. Eine Habilitation sei die höchste akademische Prüfung, erläuterte er, ein Nachweis für „herausragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und universitärer Lehre", die Dr. Alexander Samol erbracht habe, zumal als erster Habilitant am Mindener Klinikum überhaupt.
Geboren 1977 in Siegen, hat Samol an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster Medizin studiert und dort seine Facharztausbildung absolviert, bevor er dort als Oberarzt tätig war. 2010 promovierte er an der WWU über ein experimentelles EKG-Verfahren. Die Möglichkeiten der EKG-Diagnostik waren in der Folgezeit auch ein Schwerpunkt seiner regelmäßigen wissenschaftlichen Publikationen.
Nach einem Wechsel nach Minden als Leiter der Herzkatheterlabore am dortigen Universitätsklinikum nahm Dr. Samol u. a. eine technische Neuentwicklung aus dem Alltag in den Blick: die EKG-Funktion von Smartwatches, insbesondere der Applewatch. Damit beschritt der Mediziner wissenschaftliches Neuland. Der Mediziner erklärt: „Damit gelang uns insbesondere die Erstbeschreibung der Simulation eines 3-Kanal-EKGs nach Einthoven an einem Kollektiv von Probanden und auch die Erstbeschreibung der Möglichkeit der Registrierung von Brustwandableitungen mit diesem Device."
Vereinfacht gesagt: Dr. Samol konnte als Erster zeigen, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Smartwatch ebenso aussagekräftige Daten zur Herzdiagnostik liefert wie die Geräte, etwa in einer Arztpraxis.
Damit habe er „Dinge, die bisher keiner wusste und die inzwischen in der Kardiologie in einen absoluten Fokus gerückt sind", erforscht, zollte Prof. Dr. Wiemer seinem Kollegen Respekt.

Seit Mai 2021 ist PD Dr. Alexander Samol Chefarzt an der Klinik für Innere Medizin I: Kardiologie/Angiologie am St. Antonius-Hospital Gronau. Als Dozent bleibt er darüber hinaus aber an der Universitätsklinik in Minden tätig und betreut dort zurzeit gemeinsam mit Prof. Wiemer weitere Doktorand*innen in einer Smartwatch-Studie der Ruhruniversität Bochum.
Was PD Dr. Samol am St. Antonius-Hospital Gronau und an seiner Position als Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie gefällt, beantwortet er: „Das Haus zeichnet sich einerseits durch eine familiäre Atmosphäre mit überschaubaren Strukturabläufen und kurzen Dienstwegen aus, andererseits hat es in der Vergangenheit bewiesen, dass es in der Lage ist, medizinische Innovationen gezielt und professionell umzusetzen, was zu seiner überregionalen Bekanntheit beitrug. Zusätzlich verfüge ich an diesem Standort aufgrund der Lage des Antonius-Hospital im Münsterland über Netzwerkstrukturen, wie ich sie in kaum einer anderen Region von Deutschland vorweisen könnte, da viele meiner ehemaligen Wegbegleiter aus Münsteraner Zeiten hier nun ebenfalls in Führungspositionen an der Universitätsklinik oder in spezialisierten kardiologischen Zentren tätig sind, dies führt zur optimalen Versorgung der Bevölkerung hier vor Ort."

Das wissenschaftliche Aktivität auch unmittelbar die Versorgung von Patienten am Standort verbessern kann, beschreibt Dr. Samol an einem Beispiel: „Aufgrund der Vorreiterrolle meines Mindener Chefarztes Professor Wiemer für den Handgelenkszugangsweg bei Herzkatheteruntersuchungen, waren wir dort das einzige teilnehmende Zentrum in Deutschland an einer großen internationalen Studie, die den Zugangsweg an der Innenseite des Unterarms mit einem Zugang zwischen Daumen und Zeigefinger an der Hand bei Herzkatheteruntersuchungen verglichen hat. Dieser Zugangsweg wird ´snuff-box´ genannt, da man dort typischerweise den Schnupftabak vor dem Konsum aufstreute. Durch den routinemäßigen Einsatz und die kontinuierliche Schulung aller Kollegen in der Durchführung dieses neuen Verfahrens an der linken Hand bei Patienten mit abgehenden Bypässen aus der linken Schlüsselbeinarterie, können wir nun auch dem Großteil der Patienten mit Bypässen an den Herzkrankgefäßen lange Liegezeiten nach der Untersuchung ersparen und das Blutungsrisiko im Vergleich zum Zugangsweg über die Leiste deutlich reduzieren. Dies ist ein Beispiel für die sehr gute Entwicklung unserer Klinik für Kardiologie mit einem in der Region einmaligen Leistungsportfolio. In den vergangenen Monaten haben wir hier schon sehr viel gemeinsam erreicht. Derzeit arbeiten wir erfolgreich an weiteren Projekten, welche nicht nur den betroffenen Patienten unmittelbar zugutekommen, sondern auch die wichtige internistische Nahversorgung in Gronau langfristig sichern", beschreibt Chefarzt Dr. Alexander Samol den Status seiner Klinik.

 

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